Presseerklärung zur LNG-Demo in Brunsbüttel - BUND-Steinburg

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Presseerklärung zur LNG-Demo in Brunsbüttel

LNG-Terminal
Breites Bündnis mobilisiert zu Demonstration bei geplantem Flüssigerdgasterminal (LNG)
in Brunsbüttel
 
 
+++++++++Pressemitteilung +++++++++
Hamburg, Berlin, Brunsbüttel 21.7.2021
Unter dem Motto „Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge“ mobilisiert ein breites Bündnis aus Bürgerinitiativen, Umweltschutzorganisationen, Klimagruppen und Jugendverbänden zu einer Demonstration am 31. Juli im Schleswig-Holsteinischen Brunsbüttel.
In Brunsbüttel plant die Betreibergesellschaft ‚German LNG‘ den Bau eines Terminals für extrem klimaschädliches flüssiges Erdgas (LNG). Mit der Demonstration richtet sich das Bündnis gegen den weiteren Ausbau der Erdgasinfrastruktur sowohl vor Ort, als auch bundesweit und fordert den Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern. Auch das Aktionsbündnis Ende Gelände hat zu Protesten gegen den Neubau aufgerufen. Letzteres hat angekündigt, vom 29. Juli bis 2. August mit Aktionen zivilen Ungehorsams vor Ort gegen Erdgas und das geplante Flüssigerdgasterminal aktiv zu sein.
„Dass hier immer noch der Bau dieses klimaschädlichen Projektes vorangetrieben wird, ist ein Politikversagen ohne Gleichen. Als starke Klimagerechtigkeitsbewegung werden wir dieses unverantwortliche Vorhaben verhindern.“ erklärt Norbert Pralow, Mitglied der BUND Kreisgruppe Steinburg und aktiv im Klimabündnis gegen LNG.
„Um den Temperaturanstieg zu beschränken, müssen wir jetzt schnellstmöglich aus allen fossilen Energieträgern aussteigen. Doch stattdessen setzen Politik und Energiekonzerne auf den Ausbau der Erdgasnutzung. Zahlreiche Erdgaskraftwerke, Pipelines und Flüssigerdgasterminals sollen neu gebaut werden. Sie werden die Klimakrise unweigerlich weiter anfeuern – mit verheerenden Konsequenzen für die Gesundheit und Lebensgrundlage von Menschen weltweit. Sauberes Gas ist ein gefährliches Märchen!“ argumentiert Stina Reichardt, Teil des Demo Koordinierungskreises
Die Demonstration startet um 13 Uhr in der Flethseer Str. (Nordbünge,Landscheide; erreichbar über B5, Ausfahrt St.Margarethen/Glückstadt, Richtung St.Margarethen, ca.400m nach der Ausfahrt links). Ab 11 Uhr werden Busshuttle vom Bahnhof Itzehoe und Wilster angeboten. Die Demonstration endet mit einer Kundgebung an dem Standort des geplanten LNG Terminals. Danach werden Busse zurück zu den nächstgelegenen Bahnhöfen fahren. Der Aufruf zur Demonstration wird durch ein breites, bundesweites Bündnis unterstützt.

Hintergrund:
Ende Juni hatte German LNG den Antrag auf Planfeststellung für den LNG-Hafen beim Amt für Planfeststellung Verkehr in Kiel eingereicht. Das beantragte Projekt würde bis zu acht Milliarden Kubikmeter Flüssigerdgas jährlich nach Brunsbüttel bringen und damit wesentlich zum Treibhausgasausstoß Deutschlands beitragen. Trotz des jahrelangen und wachsenden Protestes vor Ort wird das Projekt von der Gemeinde Brunsbüttel und der Landesregierung unterstützt. Die Landes- und Bundesregierung haben zusammen Fördergelder in Höhe von 100 Millionen Euro für den Bau des Terminals in Brunsbüttel in Aussicht gestellt. Alle Erdgaskunden sollen zudem 90% der Kosten für die Anschlusspipeline zahlen, rund weitere 100 Millionen Euro.
Das Flüssigerdgasterminal in Brunsbüttel ist eines von zwei aktuell in der Planungsphase stehenden Projekte für LNG-Importterminals in Deutschland. Darüber hinaus sollen im Zuge des Kohleausstiegs zahlreiche Kohlekraftwerke zum Betrieb mit Erdgas umgerüstet werden – finanziell gefördert durch den Bund. Gegen diese Entwicklung formiert sich wachsender Widerstand in der Klimagerechtigkeitsbewegung und bei den Umweltverbänden.
Pressekontakt: Norbert Pralow
Mail: norbert.pralow@bund.net
Telefon: 0162/5946040
 
 
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