Einwender verlassen den Saal
Atomkraft
Einwender verlassen den Erörterungstermin zum AKW-Abriss in Brunsbüttel
Kurz vor dem absehbaren Ende des zweitägigen Erörterungstermins (EÖT) demonstrierten die Einwender, auch die des BUND, dass sie mit dem Verlauf der Erörterung immer weniger einverstanden waren.
So stellten sie nach der Kaffeepause den Antrag, jetzt die Erörterung abzubrechen und erst dann fort zu setzen, wenn die Antragstellerin, der Kraftwerksbetreiber Vattenfall, ihre Abriss-Pläne so präzisiert, dass sie echte Daten und Fakten aufzeigen, mit denen sich mögliche Einwender in ihrer Betroffenheit auseinander setzen können.
Offensichtlich hatte der Versammlungsleiter, Herr Dr. Backmann vom MELUR, mit einem solchen Antrag gerechnet, jedenfalls hatte er eine juristisch belegte Vorlage zur Hand, mit der er den Antrag ablehnte. Nach kurzer Beratung beschlossen daraufhin die noch anwesenden Einwender, geschlossen den EÖT zu verlassen.
Die Einwender, allen voran Atomkritiker Karsten Hinrichsen und Dr.Werner Neuman, Sprecher des Bundesarbeitskreises Energie des BUND, als Sachverständiger haben in ihren Vorträgen immer wieder die Unvollständigkeit der ausgelegten Pläne bemängelt und deren Überarbeitung beantragt.
Während der ganzen Erörterung ging die Antragstellerin Vattenfall inhaltlich nie konkret auf die ihr vorliegenden Einwendungen ein, sondern zitierte Paragraphen und Vorschriften.
Weder in der Vorhabensbeschreibung noch bei der Thematik der radioaktiven Abfälle und Reststoffe ergab sich für die Einwender ein klares Bild zu den Abriss-Plänen.
Hingegen betonte der Versammlungsleiter mehrfach, dass seine Behörde aus den Darlegungen des BUND weitere eigene Erkenntnisse für eine spätere Genehmigung ziehen könne.
Daran schien der Kraftwerksbetreiber Vattenfall offensichtlich nicht interessiert, „stoisch, fast mechanisch“ so die SZ in ihrer heutigen Ausgabe, antworteten deren Vertreter und sorgten damit aus Sicht der Einwender für die Farce einer Erörterung.
Der BUND drückte gegenüber der Versammlungsleitung sein Bedauern zu der aus Sicht der Einwender notwendigen und folgerichtigen Reaktion aus, da diese sich durchaus um ein faires Verfahren bemüht hat. Der BUND wird aber weiterhin aktiv an diesem Verfahren mitwirken, um zu verhindern, dass durch einen „Billigabriss“ des Atomkraftwerks ein größeres Gefährdungspotential für die Bevölkerung entsteht.