5. Protest- und Kulturmeile vor dem AKW Brokdorf
Atomkraft

zum 31. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl
Trotz Sturmböen, Schneeschauern und lausigen Temperaturen unter 10 Grad trauten sich in diesem Jahr bis zu 230 Teilnehmer an den Deich in Brokdorf, um mit ihrem Protest gegen das AKW Brokdorf zu zeigen, dass alle Kernkraftwerke umgehend stillgelegt werden müssen. Veranstalter waren wie in den letzten Jahren der BUND und Brokdorf-akut, zahlreiche Verbände unterstützten den Aufruf.

Highlight war sicherlich der Podiumsauftritt von zwei Liquidatoren aus der Ukraine und Weissrussland, die - eingeladen durch die Heinrich-Böll-Stiftung - zur Zeit an Schulen in Schleswig-Holstein über ihre lebensgefährlichen Arbeiten nach der Katastrophe am Reaktor berichten.
Yauheniya Filomenka und Nikolaj Bondar erzählten mit Hilfe ihrer Dolmetscher von ihren Einsätzen unter im Prinzip unzumutbaren Bedingungen und ihre durch die heftigen radioaktiven Strahlungen verursachten Krankheiten nicht nur bei sich selbst, sondern auch in ihren Familien.


Als Schlussredner zeigte Karsten Hinrichsen, Initiator der diesjährigen Protestveranstaltung, noch einmal in sehr deutlichen Worten auf, warum Brokdorf
endlich stillgelegt bzw. wegen der nicht geklärten Ursachen für die viel zu starke Oxidation einiger Brennstäbe nicht wieder angefahren werden darf.

Auch nach gut zwei Stunden harrten dann noch rund 50 Zuhörer aus, um die Podiumsdiskussion mit den geladenen Politikern zu verfolgen. Nach den Absagen von Vertretern der CDU und FDP standen Angelika Beer von den Piraten, Marianne
Kolter von den Linken, Bernd Voß (Grüne), Flemming Meyer (SSW) und Stefan Bolln von der SPD mit Moderator Rainer Guschel, BUND, auf dem Podium.

Einig waren sich alle, dass die AKW schnellstmöglich abgeschaltet werden sollten. Diskussionen gab es über die Problematik der Zwischenlagerung des Atommülls zwischen den Vertretern der Regierungsparteien und der "Opposition". In ihren Schlussworten appellierten alle dann an die zum Teil kritisch zuhörenden AKW-Gegner, dass man sich, trotz z. T. unterschiedlicher Forderungen, im gemeinsamen Kampf nicht auseinander dividieren lassen dürfe.








