Windkraft und Vogelschutz
Windkraft
Weltzugvogeltag: Energiewende und Naturschutz gemeinsam denken
Am 09. Mai rufen die Vereinten Nationen den 15. Weltzugvogeltag unter dem Motto „Energy – make it bird-friendly“ aus. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Schleswig-Holstein ruft anlässlich dieses Jubiläums dazu auf, bei der Energiewende noch stärker auf die Bedürfnisse der biologischen Vielfalt, insbesondere bedrohter Vogelarten, zu achten.
„Die Energiewende ist eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte. Insbesondere die Windkraft hat in Schleswig-Holstein erheblich zur Reduzierung von CO2-Emissionen bundesweit beigetragen", so Carl-Heinz Christiansen aus dem BUND-Landesvorstand. „Der Weltzugvogeltag mahnt nun beim weiteren Ausbau und gerade vor dem Hintergrund der gekippten Regionalplanung, auf die besonderen Bedürfnisse von Zugvögeln besser Rücksicht zu nehmen.“ Der BUND fordert, dass der Bau von Windkraftanlagen in und um FFH-Schutzgebiete und bislang geschützten Landschaftsräumen auch weiterhin verhindert wird. Aber auch Zugrouten außerhalb von Schutzgebieten müssen ausgespart werden.
„Die Energiewende ist kein Selbstzweck. Ihr Ziel ist der Kampf gegen den Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt. Wir müssen Energiewende und Naturschutz gemeinsam denken, alles andere ist widersprüchlich“, ergänzt Christiansen.Bis zu zwölf Millionen Vögel halten sich jährlich allein im Wattenmeer an der Nordsee auf, ein Großteil davon sind Zugvögel, die jedes Jahr in Schleswig-Holstein zu Gast sind. Neben dem Wattenmeer sind auch insbesondere die Marsch, die Elbe und die Ostseeküste wichtiger Lebensraum für Zugvögel.
„Schleswig-Holstein hat eine gesamteuropäische Verantwortung für eine Vielzahl von bedrohten Vogelarten. Darauf können wir stolz sein. Insbesondere unsere Natura 2000-Gebiete liefern einen unersetzlichen Beitrag für den Erhalt dieser Tiere und ihrer Lebens-, Rast- und Bruträume. Deshalb sollte das Land sowohl beim Ausbau der Windkraft besonders sensibel vorgehen, sich aber auch bei der EU-Kommission für den Erhalt der Natura 2000-Richtlinien stark machen, die zurzeit unter Beschuss geraten“, fordert Tobias Langguth, Referent für Naturschutz beim BUND Schleswig-Holstein. „Vögel sind ein Zeiger für den Zustand der gesamten Umwelt – was gut für Vögel ist, ist auch gut für komplette Ökosysteme und die Lebensqualität der Menschen im Land. Unser Überleben und unser Wohlstand hängen maßgeblich von der Rettung der biologischen Vielfalt ab“, erläutert Langguth abschließend.