Unser Besuch bei Helmut
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Liebe NaturgärtnerInnen!
Diesmal wären Bergstiefel durchaus angebracht gewesen, führte Helmut uns doch bei unserem Besuch zum Umrunden seines 15ha großen Geländes im Regen quer durch den Wald. Das wunderschöne Endmoränengebiet in Öeschebüttel weist steile Täler mit vielen Quellen auf. Etliche der Quellbäche fließen hinter dem Wald verrohrt in die Stör. Das fördert die Trockenheitsprobleme für die dortigen Landwirte, die dann künstlich bewässern - was wir uns eigentlich nicht mehr erlauben können. Helmut äußerte sich kritisch über die zögerliche Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und wies bei unserer fast 2stündigen Wanderung auf viele naturschutzrechtlichen Fragen hin. Er selbst macht sich viele Gedanken, hat z.B. seine Schweinehaltung aufgegeben, ein Teil seiner Fläche ins Amphibienschutzprogramm aufnehmen lassen und hält seine Angusrinder in Mutterkuhhaltung. Auf seinen Flächen hat er durchaus auch Probleme mit Überschwemmungen und Staunässe, versucht aber Lösungen zu finden, indem er z.B. seine neugepflanzten Taybeeren auf Hügel anbaut (sahen aus wie Spargelbeete). Überhaupt seine Gemüseanbaufläche! Auf dem ehemaligen Kartoffelacker (geschätzt 1000qm) stehen Grünkohl, Zucchini, Porree, Hokkaido und Moschuskürbisse, Tomaten, Spinat, Salat und und und, alles in "vollem Saft". Zur Düngung stehen allerdings auch Rindermist und Jauche zur Verfügung. Die Fläche wird umrahmt von einer Perlenkette roter Dahlien. Das sah auch im Regen wunderschön aus!
Doch wir hatten Glück: zum Ende unserer Wanderung kam die Sonne raus, so dass wir die vor 15 Jahren angelegte Obstbaumallee (in Begleitung der Angusrinder) voll genießen konnten. Helmut hat sich eigene Unterlagen aus Kernen des Grahams Jubiläumsapfel gezogen und dann selbst veredelt. So wachsen hier der "Wohlschmecker aus Vierlanden", der Ditmarscher Borsdorfer", der "Poyenberger Waldapfel", der "Sestermüher Zitronenapfel, der "Maren Nissen", der "Taubenapfel" die "Goldrenette" die kleine "Goldbirne", der "Pommersche Krumstil" und viele, viele andere seltene Sorten. Zur Pause, wir saßen trocken im alten Fahrzeugstand und es standen mitgebrachter Kuchen, Trockenobst, Weintrauben, Pfirsiche, Kürbisbrot, Kaffe und Apfelsaft bereit, führte Helmut mit uns eine Verkostung seiner alten Apfel-Kostbarkeiten durch. Unterstützt durch Heinz-Ulrich und Volker lernten wir ganz viel kennen - was für eine Bereicherung! Denkt man nur an die wenigen Sorten, die ein Supermarkt bietet.
Danach kam dann die Überaschung mit der Besichtigung des Tomaten"Hauses" ( die im Freiland Wachsenden hatten wir ja schon ausgiebig bewundert und gekostet und durften welche für Saat mitnehmen; ich habe jetzt z.B. die süße "Primabella" und die "Taubenherz"!). Tatsächlich hat Helmut in diesem Jahr 85! Tomatenpflanzen von gut 30 Sorten angebaut; alle samenfest und teils Spezialitäten aus England und sonstwo. Alles im Winter ausgesucht und man ist echt von dieser Anzahl überwältigt! Es sind bereits 40l Tomatensoße eingemacht!! Die Vorliebe für "Größe" gehört wohl zu Helmut, das konnten wir schon an seinem Gemüsegarten und dann an seinem Bambushain erkennen. Sorgen vor Ausuferung der Pflanzen braucht er nicht zu haben, den sein Gelände ist riesig. Immer noch eine Ecke und Kurve im Relief der Altmöräne mit steilen Wegen und schönen Ausblicken, Teichen, dem alten Obstgarten, Walnußbäumen und vielen Eßkastanien. Hier gibt es zu ernten ohne Ende!
Zuhause kam einem das eigene Gelände winzig vor und beeindruckt grüßt Euch
Mareike
P.S. Ich erinnere nochmal an den Borsflether Staudentauschmarkt am kommenden Samstag, dem 8.Oktober. Ich selber kann nicht dabei sein, aber Uschi erwartet alle die Lust haben ab 13Uhr am Gemeindehaus in Borsfleth. Für die Kinderkrebshilfe werden dort Pflanzen gegen eine Spende angeboten (auch selber welche mitbringen!). Und es gibt leckere Marmeladen, Stutenbrot und Möglichkeit zum gemeinsamen Kaffeetrinken. Nutzt das!!