In Tanjas Naturgarten in Beringstedt
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Liebe Naturgartenfreunde!
In lebendiger Runde verbrachten wir einen beeindruckenden Nachmittag auf dem großen Naturgartengelände in Beringstedt. Seit 4 Jahren gestaltet Tanja ihr neues 10.000 qm großes Grundstück und es hat uns "umgehauen", was sie in dieser kurzen Zeit an Pflanzenvielfalt und Blütenfülle auf dem lange offen gelassenen Gelände gezaubert hat. Nicht nur der Teich mit über 100 Molchen, auch viele Kräuter wurden aus dem Itzehoer Garten Eden mitgenommen. Nun blühen hier in Beringstedt der Großer Wiesenknopf, Spinnenblumen, Natternkopf, Kartäusernelken, Chines. Odermennig, große Eselsdistel, Duftnesseln in blau und weiß überall, Verbenen in Fülle, Stauden Leimkraut und vieles mehr; auch seltene Sorten wie Tasmanischer Minzstrauch. "Garten" ist Tanjas Element und da das neu erworbenen Haus in einem zuerst unbewohnbarem Zustand war, wurde sich auf das Grundstück konzentriert und dort auch im Zelt gewohnt! Die Vorbesitzerin war mit über 90 Jahren verstorben, lange stand alles leer und es ist eine große Aufgabe, dort ein neues Zuhause zu schaffen. Der Garten gibt die Kraft, auch wenn die Arbeitsleistung schon alleine dort sehr groß ist.
Aber Tanja möchte die Grundstruktur der Selbstversorgung leben. Durch ihre große Erfahrung im Gemüseanbau werden nun 2000 qm beackert. Für die Solidarischen Landwirtschaft fehlt noch eine Vermarktungsstrategie. Aber die vielen helfenden Hände aus dem großen Freundeskreis werden mit Frischgeerntetem versorgt. Viele Kürbispflanzen, Zucchini, Wassermelonen, Rote Bete, Kohlgewächse, Möhren etc. - alles mit Ringelblumen und Duftnesseln durchzogen. Überschüssiges, wie die großen Zucchini, gehen an die Hühner, eine alte Legehybridrasse. Diese leben wegen eines jagenden Habichts z.Zt. im Stall; haben ansonsten einen schattigen Bereich, der auch abwechslungsreich bepflanzt war, z. B. sah ich viele Lenzrosen.
Tanja arbeitet ohne Umzugraben (NoDigSystem), deckt den Boden mithilfe von mehreren Lagen Pappen oder auch Folien ab. Zusätzlich halfen 40 cm Kompost vom Kompostwerk, speziell für das große Gewächshaus, die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen. Der vorhandene Sandboden eignet sich hervorragend für die vielen Kräuter.
Wir hatten ja Glück mit dem Wetter, die Sonne schien und es war ein reges Insektenleben zu beobachten. Tanja freut sich über Schmetterlinge und Molche, Laubfrosch und Ringelnattern. In Kooperation mit dem Naturschutzring Aukrug wurden 2 Krötenteiche realisiert (vertraglich geregelt) und 18 Hochstämme gepflanzt. Einige Obstbäume waren vorhanden, wie z.B. eine Königin Victoria Pflaume. Ich vermute, viele von uns haben einen Motivationsschub erhalten bei der Wanderung durch die Wiese und Betrachtung dieser Fülle. Jedenfalls war die Nachfrage nach Duftnesseln und Ukrainischem Knoblauch sehr groß. Von Marianne kommen die anregenden Fotocollagen.
Unter der großen Eiche sitzend ging der Nachmittag bei ausführlichen Gesprächen und viel Kaffee und Kuchen zuende. Nicht nur ich werde überlegen, dort bald wieder hinzufahren. Wie können wir von der Gartengruppe Tanja unterstützen bei ihren Vorhaben? Das ging mir bei der Rückfahrt durch den Kopf.
Schöne Gartenstunden wünscht
Mareike