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Die Risiken des Frackings

Fracking

(Quelle: http://www.bund-sh.de/themen_und_projekte/energie_klima/fracking)


Klimaschutz
Grundsätzlich sollten bei der Frage der Erdgasförderung und Erdgasverbrennung nicht die klimawirksamen Folgen vergessen werden.
Zwar verbrennt Erdgas infolge seiner geringen Verunreinigungen im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen sauberer. Trotzdem setzen die Prozesse der Förderung, des Transports, der Verarbeitung und der Verbrennung die Treibhausgase Methan und Kohlenstoffdioxid frei. Wenn auch infolge des höheren Heizwerts beim Verbrennen von Erdgas um bis zu 25 % weniger Kohlenstoffdioxid erzeugt wird als bei Heizöl, bleibt die Forderung nach Energieeinsparung und nach dem Ausbau der Biogaserzeugung unverzichtbares Gebot.



Umweltrisiken
Die Förderung von Schiefergas (shale gas),
....  die bisher noch nicht in Deutschland zur Anwendung kam, kann mit erheblichen Umweltfolgen verbunden sein, wie die Erfahrungen in den USA zeigen.

Das Einbringen von umwelttoxischen Frackfluiden zur Gewinnung von unkonventionellem Erdgas und Erdöl gefährdet die Umwelt und das Grundwasser in hohem Maße und muss grundsätzlich gesetzlich verboten werden.

Das Argument, dass die Anwendung der hochtoxischen Frackingflüssigkeit in vielen tausend Metern unter der Erde stattfindet und deshalb an der Erdoberfläche nicht wirksam wird, ist weltfremd, denn

  • zum einen kommt das Frac-Fluid vermischt mit dem natürlich belasteten Lagerstättenwasser als Flowback an das Tageslicht zurück und

  • zum anderen ist die absolute Dichtigkeit des Bohrlochs eine Mär, die durch Leckagen schon mehrfach widerlegt wurde, und

  • zum Dritten muss das hochtoxische Flowback gelagert werden. Auch hier lässt sich keine absolute Umweltsicherheit herstellen.


Diese Technik ist in jeder Hinsicht umweltgefährdend und nicht hinnehmbar.

Auch bei der Gewinnung von Tight gas
....  durch Fracking entstehen in den verschiedenen Prozessschritten Risiken, die teils weder umkehrbar noch rückholbar sind.



Grundwassergefährdung
Ob und wie lange die Bohrlochummantelung dicht hält, lässt sich nicht sagen. Wird sie beschädigt, können sich Gas, Lagerstättenwasser und Frac-Fluide unkontrollierbar auf den Weg machen. So können sie in grundwasserführende Schichten eindringen und das Grundwasser gefährden.
Dass diese Möglichkeit nicht frei erfunden ist, belegt das schockierende Beispiel  vom brennenden Wasserhahn in den USA. Dabei gelangten nachweislich auf diese Weise Chemikalien und Erdgas in das Grundwasser.

Mögliche Erdbebenverursachung
LBEG und BGR schließen Fracking als Erdbebenverursacher aus, können aber nach den bisherigen Kenntnissen einen Zusammenhang zwischen Erdgasförderung allgemein und Erdbeben nicht ausschließen (Studie zum Erdbeben am 22.11.12 im Bereich des Erdgasfeldes Völkersen in Niedersachsen). Hauptverdächtig sind demnach Spannungsveränderungen im Untergrund, die eintreten können, wenn sich die Lagerstätte leert.
Der Britische Geologische Dienst wiederum sieht einen direkten Zusammenhang zwischen dem Fracking bei Blackpool und den anschließenden Erdbeben in der Region im April und Mai 2011 (Quelle: www.unkonventionelle-gasfoerderung.de).

Eintrag von aromatischen Kohlenwasserstoffen u.a.
Riskant ist der Transport des Flowbacks durch Pipelines zu den Versenkbohrungen. Diese Leitungen bestehen z.T. aus Polyethylen. Wie sich inzwischen herausstellte, können Schadstoffe wie BTEX (aromatische Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol, lt Ethylbenzol und die Xylole = flüchtige organische Verbindungen) dieses Material durchdringen, ohne die Leitung an sich zu beschädigen.
Es befinden sich immer noch etwa 800 km solcher Lagerstättenwasserleitungen im Aufsichtsbereich des LBEG, davon ca. 525 km frei im Boden und ca. 275 km als
Innenrohre in Stahlleitungen (Quelle: LBEG).

Radioaktiver Abfall

"Im Dezember 2009 wurde der Öffentlichkeit bekannt, dass bei der Erdöl- und Erdgasförderung jährlich Millionen Tonnen radioaktiv verseuchter Rückstände anfallen, für dessen Entsorgung größtenteils der Nachweis fehlt. ... Im Rahmen der Förderung an die Erdoberfläche gepumpte Schlämme und Abwässer enthalten NORM-Stoffe (Naturally occurring radioactive material), auch das hochgiftige und extrem langlebige Radium 226 sowie Polonium 210. Die spezifische Aktivität der Abfälle beträgt zwischen 0,1 und 15.000 Becquerel (Bq) pro Gramm. In Deutschland, wo etwa 1000 bis 2000 Tonnen Trockenmasse im Jahr anfallen, ist das Material laut der Strahlenschutzverordnung von 2001 bereits ab einem Bq pro Gramm überwachungsbedürftig und müsste gesondert entsorgt werden. Die Umsetzung dieser Verordnung wurde der Eigenverantwortung der Industrie überlassen, wodurch die Abfälle letztlich über Jahrzehnte hinweg sorglos und unsachgemäß beseitigt wurden. ...
In Ländern mit größeren geförderten Mengen von Öl oder Gas entstehen deutlich mehr Abfälle als in Deutschland, jedoch existiert in keinem Land eine unabhängige, kontinuierliche und lückenlose Erfassung und Überwachung der kontaminierten Rückstände aus der Öl- und Gasproduktion. Die Industrie geht mit dem Material unterschiedlich um: In Kasachstan sind weite Landstriche durch diese Abfälle verseucht, in Großbritannien werden die radioaktiven Rückstände in die Nordsee geleitet. ... In den Vereinigten Staaten gibt es in fast allen Bundesstaaten aufgrund der radioaktiven Altlasten aus der Erdölförderung zunehmend Probleme. In Martha, einer Gemeinde in Kentucky, hat das Unternehmen lt Ashland Inc. tausende kontaminierte Förderrohre an Farmer, Kindergärten und Schulen verkauft, ohne diese über die Kontamination zu informieren. Es wurden bis zu 1100 lt Mikroröntgen pro Stunde gemessen, so dass die Grundschule und einige Wohnhäuser nach Entdeckung der Strahlung sofort geräumt werden mussten." (zit. nach: Wikipedia, Stichwort "Erdgas", Abs. Radioaktiver Abfall)



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